Was ist Resilienz

Was ist Resilienz?

Ein häufiger Begriff in Bezug auf Stresskompetenz, Stressmanagement, Burnout-Prävention und positiver Psychologie ist der Begriff Resilienz. Resilienz wird als Widerstandskraft der Seele verstanden.

Ihr werden eine Vielzahl an positiver Eigenschaften zugeschrieben. Doch was ist, wenn du dich nicht besonders „resilient fühlst“? Das gute ist: Resilienz ist erlernbar!

Resilienz – die Definition

Die Widerstandskraft der Seele, doch was bedeutet das genau?? Das Magazin Psychology Today beschreibt Resilienz wie folgt:

“Resilienz ist jene unbeschreibliche Eigenschaft, die es manchen Menschen ermöglicht, vom Leben niedergeschlagen zu werden und gestärkt daraus hervorzugehen. Anstatt sich vom Scheitern überwältigen zu lassen und an ihrer Entschlossenheit zu zehren, finden sie einen Weg, aus der Asche wieder aufzustehen.

Kurz gesagt, Resilienz kann als die Fähigkeit – und Tendenz – definiert werden, “wieder aufzustehen”

Wieder aufzustehen bedeuten, mit Niederlagen, Enttäuschen, Stress und Misserfolgen umgehen zu können. Das bedeutet, du wirst damit konfrontiert, lässt dich allerdings nicht davon unterkriegen. Sondern du lernst daraus, reflektierst dich selbst und machst weiter.

Resilienz kann auch wie folgt definiert werden: Als Prozess, sich angesichts von Widrigkeiten, Traumata, Tragödien, Bedrohungen oder erheblichen Stressquellen gut anzupassen. Diese Definition wird auch von der American Psychological Association verwendet.

Resilienz und mentale Robustheit – Gibt es einen Unterschied?

Abgesehen von dem Begriff wieder auf die Beine zu kommen, gibt es viele ähnliche Konzepte, die in Verbindung mit Resilienz genannt werden. Eines dieser Konzepte ist die mentale Stärke.

Mentale Stärke ist eine Eigenschaft, die bestimmt, wie wir mit Stress, Druck und Herausforderungen umgehen – Unabhängig von den Umständen. Mentale Stärke besteht aus Widerstandsfähigkeit und Optimismus. Teilweise auch aus Selbstvertrauen und einer Neigung zu Herausforderungen. Menschen mit hoher mentaler Stärke sind in der Lage, alles was kommt in Angriff zu nehmen.

Ihr Fokus liegt dabei auf den Erfahrungen sowie was sie lernen und gewinnen können. 

Und genau an dieser Stelle wird der Unterschied deutlich:

Resilienz ist die Fähigkeit, sich von Rückschlägen erholen zu können. 

Mentale Stärke hingegen kann dazu Beitragen, einen Rückschlag von Anfang an zu vermeiden.

Mit den Worten des britischen Autors Doug Strycharczyk ausgedrückt: 

“Alle mental starken Menschen sind resilient, aber nicht alle resilienten Menschen sind mental stark” (2015).

Wenn du mental Widerstandsfähig bist, bist du nicht nur in der Lage wieder auf die Beine zu kommen. Du siehst Schwierigkeiten auch als Herausforderung an, die du gerne annimmst, um zu wachsen.

Resilienz ein seltenes Phänomen?

Wenn Menschen an Resilienz denken, denken sie oft, dies sei Spitzensportlern, Top-Managern oder den Elon Musks dieser Welt vorenthalten. Jedoch ist Resilienz erstaunlich oft anzutreffen. 

In einem Artikel der von der American Psychological Association herausgegeben wurde heißt es wie folgt: 

“Die Forschung hat gezeigt, dass Resilienz etwas Gewöhnliches ist, nichts Außergewöhnliches. Menschen zeigen häufig Resilienz”.

Resilienz bedeutet also nicht, über die Herausforderungen des Lebens mit Leichtigkeit hinweg zu schweben. Alles, unbeschadet und ohne Anstrengung zu überstehen. 

Resilienz bedeutet, Belastungen, Herausforderungen und stressige Situation zu überstehen und dabei optimistisch und leistungsfähig zu bleiben. 

Wenn du also nie mit Enttäuschungen und Niederlagen konfrontiert wurdest, kannst du auch nicht lernen damit umzugehen. Dadurch baust du in der Folge keine Resilienz auf. 

Da jeder von uns schon die ein oder andere Niederlage erlebt hat, sind wir wohl alle resilient.

Was ist Resilienz?

Wie sieht Resilienz zeigen aus?

Auch hier beziehe ich mich wieder auf die American Psychological Association, abgekürzt APA.

Sie beschreiben eine Reihe Faktoren, die zur Resilienz beitragen:

Die Fähigkeit, realistische Pläne zu machen und Maßnahmen zu ergreifen, um sie auszuführen.

Eine positive Selbsteinschätzung und Vertrauen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten.

Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten.

Die Fähigkeit, mit starken Gefühlen und Impulsen umzugehen

Glenn Schiraldi ein Autor und Resilienz-Experte bezeichnet weitere Eigenschaften resilienter Menschen. Diese Eigenschaften und Fähigkeiten hat er resistenten Personen zugeschrieben:

Sinn für Autonomie (angemessene Trennung oder Unabhängigkeit von familiärer Dysfunktion; Selbstständigkeit; Entschlossenheit, anders zu sein – vielleicht ein missbräuchliches Elternhaus zu verlassen; Selbstschutz; Ziele, ein besseres Leben aufzubauen)

Gelassenheit unter Druck (Gleichmut, die Fähigkeit, das Stressniveau zu regulieren)

Rationaler Denkprozess

Selbstwertgefühl

Optimismus

Glücklichsein und emotionale Intelligenz

Sinn und Zweck (die Überzeugung, dass das eigene Leben wichtig ist)

Humor

Altruismus (erlernte Hilfsbereitschaft), Liebe und Mitgefühl

Weshalb ist Resilienz so wichtig?

Eine höhere Resilienz führt bereits im Kinder und jungen Erwachsenenalter zu besseren Lern- bzw. Studienleistungen. 

Auch bei der Arbeit hat Resilienz Vorteile. Je resilienter eine Person ist, desto geringer sind die Krankheitstage. Außerdem unterstützt sie dabei Verhalten wie übermäßiges Rauchen, Trinken oder Drogenkonsum zu verringern. 

Resilienz hat eine starke Auswirkungen auf unsere Gesundheit und umgekehrt. 

Die Resilienzforschung legt nahe, dass Resilienz zu positiveren Gesundheitsergebnissen führt:

Erleben von mehr positiven Emotionen und bessere Regulierung von negativen Emotionen

weniger depressive Symptome

Größere Stressresistenz

Bessere Stressbewältigung durch verbesserte Problemlösung, positive Orientierung und Neubewertung von Stressoren

Erfolgreicheres Altern und besseres Wohlbefinden trotz altersbedingter Herausforderungen

Auch eine Stärkung des Immunsystem wird der Resilienz nachgesagt.

Resilienz erlenen:

Wie bereits zu Beginn angedeutet, ist Resilienz erlernbar. Es gibt eine genetische Komponente für deine Grundresilienz. Dennoch ist sie erlernbar. Deshalb wird sie auch als erlernte Resilienz bezeichnet. 

Sie ist das Ergebnis gezielter Bemühungen und deinem Bewusstsein, sich selbst entwickeln zu können. 

Im nachfolgenden sind mehrere Möglichkeiten aufgelistet.

Die Autorin des Buches VeryWell Mind Kendra Cherry schreibt dazu (Zitat):

„ Finden Sie einen Sinn in Ihrem Leben, der Ihnen an schwierigen Tagen Auftrieb geben wird.

Bauen Sie einen positiven Glauben an Ihre Fähigkeiten auf, um Ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

Bauen Sie ein starkes soziales Netz von Menschen auf, die Sie unterstützen und denen Sie sich anvertrauen können.

Nehmen Sie Veränderungen als unvermeidlich hin und seien Sie darauf vorbereitet.

Seien Sie optimistisch – Sie brauchen Ihre Probleme nicht zu ignorieren, sondern nur zu verstehen, dass alles nur vorübergehend ist und dass Sie das Zeug dazu haben, es zu überstehen.

Pflegen Sie sich selbst mit gesunder, positiver Selbstfürsorge – schlafen Sie genug, essen Sie gut und treiben Sie Sport.

Entwickeln Sie Ihre Problemlösungsfähigkeiten, indem Sie z. B. eine Liste mit möglichen Lösungsansätzen für Ihr aktuelles Problem erstellen.

Setzen Sie sich vernünftige Ziele, indem Sie ein Brainstorming zu Lösungen durchführen und diese in überschaubare Schritte unterteilen.

Ergreifen Sie Maßnahmen zur Lösung von Problemen, anstatt darauf zu warten, dass sich das Problem von selbst löst.

Und denken Sie daran: Arbeiten Sie weiter an Ihren Fähigkeiten und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn es eine Weile dauert, bis Sie das gewünschte Maß an Resilienz erreicht haben (Cherry, 2018).“

Von Kira M. Newman vom Greater Good Science Center der University of California in Berkeley (Zitat):

Ändern Sie das Narrativ, indem Sie nicht mehr über das Problem schreiben oder sich entscheiden, sich auf das Positive zu konzentrieren.

Stellen Sie sich Ihren Ängsten und fordern Sie sich selbst heraus; setzen Sie sich Dingen, die Ihnen Angst machen, in immer größeren Dosen aus.

Üben Sie sich in Selbstmitgefühl; versuchen Sie, achtsam zu sein, erinnern Sie sich daran, dass Sie nicht allein sind, und seien Sie freundlich zu sich selbst.

Meditieren Sie und üben Sie sich in Achtsamkeit; der Body Scan ist eine gute Methode, um an Ihren Meditations- und Achtsamkeitsfähigkeiten zu arbeiten.

Kultiviere Vergebung, indem du deinen Groll loslässt und dich selbst vom Haken lässt (2016).

Dr. Carine Nzodom:

Erlauben Sie sich, ein breites Spektrum an Emotionen zu empfinden.

Machen Sie Ihr Unterstützungssystem ausfindig und lassen Sie es für Sie da sein.

Verarbeiten Sie Ihre Gefühle mit Hilfe eines Therapeuten.

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Selbstfürsorge.

Ruhen Sie sich aus oder versuchen Sie, ausreichend Schlaf zu bekommen.

Versuchen Sie, eine Routine beizubehalten.

Schreiben Sie über Ihre Erfahrungen und teilen Sie sie mit anderen (2017).

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