Selbstmitgefühl

Selbstmitgefühl

 
Hinweis: Der nachfolgende Artikel ist ein Auszug aus meinem e-book Wach auf!, aus dem Jahre 2020. In diesem Buch ging es um das Thema Selbstwert und Selbstmitgefühl.

Beide haben eine große Auswirkung darauf, wie du Stress erlebst und wie gut du mit stressigen Situationen umgehen kannst. Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen.

Bist du zu anderen genauso freundlich, wie zu dir selbst? Du musst diese Frage nicht sofort beantworten. Lassen wir sie erstmal so stehen. Vermutlich ist die Antwort Nein, sonst würdest du dieses Buch nicht lesen. Alles Gut – mir ging es früher auch so. Ich hatte Angst als Egoist oder arrogant abgestempelt zu werden. 

Um ehrlich zu sein, liegt die Wahrheit ganz wo anders. Egoismus ist gut! Egoismus ist wichtig und nur durch Egoismus kommen wir im Leben voran. Egoistisch zu sein, bedeutet auf sich selbst zu achten und sich selbst zu respektieren. Ich kann dir kein Brot abgeben, wenn ich keins habe, oder? Deshalb bin ich Egoistisch, um mir das Brot zu holen, dass ich zum überleben brauche. 

Zugegeben, nicht die beste Metapher. Doch die Aussage ist deutlich geworden denke ich. 

Du musst keine Angst vor deiner eigenen Selbstliebe haben, wenn dich jemand dafür als Selbstverliebt beschimpft sagt das mehr über ihn aus, als über dich. Wie alle anderen Punkte in diesem Buch ist auch Selbstliebe und Selbstmitgefühl Arbeit. Und wie immer, auch in diesem Buch ist es das absolut wert. 

Dejected Caucasian female at the office desk

Selbstmitgefühl – sei freundlich mit dir selbst

Du kannst ganz entspannt bleiben, falls du jetzt denkst: Selbstliebe? Selbstmitgefühl? Gehört ja, aber ich kenne das nicht!“ Woher denn auch? Du hast es bisher noch nicht gelernt. Das meine ich völlig wertfrei und es sagt nichts über deine Wertigkeit als Mensch aus. Deshalb verurteile dich nie für etwas, dass du noch nicht gelernt hast. Es ist immer egal, wo du anfängst zu lernen, wichtig ist nur, dass du anfängst zu lernen. Bevor wir tiefer ins Detail gehen, möchte ich dir vorab einige Fragen stellen. Bitte sei hier komplett ehrlich zu dir selbst: 

Hast du das Gefühl, etwas bestimmtest zu erfüllen bevor du wirklich glücklich sein kannst?
 (Wenn – DANN – Falle) 

Hältst du dich nur für liebenswert, wenn du über ganz bestimmte charakterliche Eigenschaften verfügst? 

Hast du Schwierigkeiten dir selbst zu verziehen und Fehler zuzugeben? 

Hast du manchmal das Gefühl wieder und immer wieder gegen eine unsichtbare Mauer zu knallen? 

Gibst du oft alles und hast am Ende das Gefühl, du bist es nicht wert? 

Denkst du oft, in einer anderen Situation wäre dein Leben besser? 

Wenn du mehr als eine Antwort mit „JA“ beantwortet hast, dann ist es höchste Zeit an deiner Selbstliebe zu arbeiten. Doch was ist jetzt Selbstliebe oder Selbstmitgefühl?

Es ist eine Lebenseinstellung!!! Sie entsteht durch dein eigenes Handeln. Deshalb ist Selbstliebe erlernbar! Es ist wie in einer guten Beziehung, du bist jeden Tag aufs neue gefordert. Du musst es jeden Tag neu praktizieren, weil sie daraus entsteht, wie du mit dir selbst umgehst. 

Du darfst immer wohlwollend zu dir selbst sprechen – auch wenn du Fehler machst oder etwas nicht so läuft, wie du es dir vorstellst.

Kümmere dich um deinen Körper, achte auf deine Gesundheit und treibe Sport. Um ehrlich zu sein, gehe ich alle 14 Tage zum Friseur. Es ist ein tolles Gefühl, auf sich selbst zu achten.

Traue dich deine Träume zu leben und daraus Ziele zu machen

Akzeptiere ALLE Gefühle. Es geht nicht darum immer glücklich zu sein. Es geht darum, auch mit den schlechten Gefühlen umzugehen, diese anzunehmen und das Leben zu spüren. Wir leben in einer Welt der Dualität. Es wird immer beide Seiten geben.  Lobe dich selbst regelmäßig und danke dir selbst. Das wird sich am Anfang ungewohnt anfühlen. Mit der Zeit macht es ordentlich Spaß. Ein Beispiel, dass mir sofort einfällt ist der Rapper Snoob Dogg. Als er seinen Stern auf dem Walk of Fame eingeweiht hat, hat er sich selbst gedankt, weil er die jahrelange harte Arbeit durchgezogen hat. Recht hat er. 

Akzeptiere alle deine Gedanken – ob du ihnen nachgeht ist etwas ganz anderes Schaue jeden Tag in den Spiegel und lächle dir selbst zu.
Gönne dir jedes kleine Glück und jeden Erfolg von ganzem Herzen.
Steh für dich selbst ein – gerade in harten Zeiten. 

Höre auf deinen Körper, lerne seine Warnsignale kennen und richte dich danach. Wenn dafür mal der geliebte Sport ausfallen muss, ist das eben so. Lieber einmal nicht in den Sport gehen, als es doch zu machen, sich zu verletzten und 3 Wochen auszufallen.
Vertraue dir selbst mehr und nimm Herausforderungen an. 

Übe dich in Dankbarkeit

– Lerne dir selbst genug zu sein und sei selbst dein bester Freund
– Nimm deinen Körper an
– Sei ehrlich zu dir und sei selbst dein strengster Kritiker
– Rücksicht und Hingabe gegenüber dir selbst – jeden Tag
– Entwickle deine eigenen Methoden, wie du dich selbst gut behandeln kannst – bei mir ist es Sport, auf der Couch liegen und lesen oder die Zeit mit Freunden 

Was machst du morgens als erstes? Ich wette du hattest es sofort im Kopf. Warum? Weil dein Ablauf jeden Morgen gleich ist. Wenn du jeden Morgen überlegen müsstest, was du wie machst, das wäre für dein Gehirn zu ineffizient und du würdest morgens viel zu viel Zeit benötigen. 

 

Selbstmitgefühl

Die Macht der Gewohnheit 

Das was morgens abläuft, sind deine Gewohnheiten. Sie machen es uns einfacher, durch den Tag zu finden. Genauso hast du auch Gewohnheiten im Umgang mit dir selbst entwickelt. Unbewusst. Und nicht alle Gewohnheiten sind gut. Welche das sind, dass musst du dir selbst beantworten. 

Die gute Nachricht ist, du kannst deine Gewohnheiten positiv beeinflussen. Jede noch so kleine positive Gewohnheit zeigt dir, dass du dich selbst liebst.
Es kann ganz schön verwirrend sein. Auf der einen Seite sollen wir uns lieben und gut behandeln auf der anderen Seite sind wir davon überzeugt, dass wir es noch nicht verdienen. AUFWACHEN!! Jeder Mensch verdient es, sich selbst zu lieben, egal wo er gerade steht. Also auch du! Lebe deine Selbstliebe, anstatt sie zu zergrübeln. Egal wie komisch es sich am Anfang anfühlt. Wenn du dich gut behandelst, wirst du eine enge Verbindung zu dir selbst aufbauen. Du wirst automatisch darauf hören, was du innerlich fühlst und was du gerade brauchst. Wie funktioniert das genau? 

Du kannst jeden Tag wieder von neuem auf dich achten. Z.B. bei der Wahl deines Essens. Es spricht nichts sagen sich mal Fast Food zu gönnen, zu viel zu essen oder ein leckeres Eis zu genießen. Du willst dich selbst lieben, nicht selbst geißeln. Die Menge und die Häufigkeit ist entscheidend. 

Jedes mal, wenn du auf deine Ernährung achtest, sendest du ein positives Signal für deine Selbstliebe. Ich selbst halte mich auch an diese Riegel und es fühlt sich großartig an. Wer mich kennt, weiß ich war früher süchtig nach koffeinhaltiger Limonade. Diese habe ich heute weitestgehend durch Wasser und Eistee ersetzt. Ich fühle mich nicht mehr so aufgebläht, habe gesündere Haut und wesentlich mehr Energie! Ein tolles Gefühl! Einen Abend, bevor ich dieses Kapitel geschrieben habe, war ich mit Freunden essen. Es gab einen extra großen Burger, den ich wirklich sehr genießen konnte. Die Beilagen habe ich weggelassen. Um ehrlich zu sein, war ich schon ein wenig stolz, dass so durchzuziehen.

Das gleiche gilt für Sport. Es reicht dabei schon, wenn du 2 bis 3 mal in der Woche Sport machst.
Es geht nicht darum der beste zu sein, sondern einfach nur, dass du weißt, du achtest auf deinen Körper. 

Früher, als ich einen Burnout hatte und langsam in die Depression schlitterte, hatte ich eine kleine Box. Diese enthielt Sachen, die mich aufheitern. Z.B. ein tolles Parfum, oder ein exklusives Duschgel. Heute habe ich diese Sachen fest in meinen Alltag integriert und gönne Sie mir von Zeit zu Zeit. Es fühlt sich wirklich gut an, auch in diesem Bereich auf sich zu achten. Wie steht es um deine Entspannung? Wann war dein letzter Urlaub, dein spannender Ausflug oder einfach nur eine Massage, um es dir gut gehen zu lassen?

Wenn du dich selbst liebst, gönnst du dir gerne etwas und kannst es emotional annehmen. Dabei bist du frei, von diesem Druck, dir alles verdienen zu müssen. 

Selbstmitgefühl bedeutet, ob du zu dir selbst genauso freundlich bist, wie zu dir selbst. Daher die Frage, zu Beginn des Kapitels. 

„Wenn du etwas entdeckst, das deine Seele nährt und Freude bringt, kümmere dich genug um dich selbst, um in deinem Leben Platz dafür zu schaffen.“ -Jean Shinoda Bolen 

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